Es kann nur einen geben! Zumindest an der Spitze des heimischen Pop-Kosmos. Dort oben sitzt auch fast 20 Jahre, nachdem für ihn endgültig der Vorhang gefallen ist, noch immer Falco mit gutem Respektabstand vor dem Rest. Immerhin ist er auch der Einzige, der es in Österreich tatsächlich zum Star gebracht hat. Das hatte zur Folge, dass keiner, der alt genug dafür ist, an Hans Hölzel und seinen Hits vorbeigekommen ist, ob man sie nun ganz bewusst erlebt hat oder nur nebenbei mit ihnen aufwachsen sollte. Im schönen Österreich konnte und wollte man jedenfalls vom ersten Tag an nicht ohne seine Extrovertiertheit, seine mutigen Stilsprünge, sein penibel ausstaffierten Songs. Und auch wir sagen danke für kühne Flops, coole Sprüche, vor allem aber für einen ganzen Haufen denkwürdiger Musik-Momente. Da heißt es dann leider: Es kann nur zehn geben!
erstellt am: 30.04.2016
10.
Es liegt etwas im Dunkeln, ob denn das Falco-Debüt ein größeres Stück Arbeit für ihn selbst oder doch für Produzent und Songschreiber Robert Ponger war. Letzterer beweist sich hier, wie auch auf den meisten anderen Tracks des Albums. Die Trends hat er auf alle Fälle erkannt, denn der lockere, funkig angehauchte Synth-Pop, den er mit seinen Keys, den spröden Riffs und der Drum Machine hinknallt, passt in die 80er wie die Faust aufs Auge. Gepaart mit Falcos vielleicht lockerstem Auftritt auf "Einzelhaft" und seinem bizarr doppeldeutigen Text kann das schon sehr viel, spätestens mit dem mehrstimmigen Ohrwurm-Refrain.
M: Nach erfolgreich geführter Debatte einer der größten Lichtblicke der mit Highlights nur so gespickten Liste. Ein bisschen gar früh, das wäre dank des lässigen Refrains und den starken Funk-Einflüssen eigentlich nicht nötig gewesen, aber was soll's. Dabei sein ist bekanntlich alles, auch wenn es der heutige Protagonist eigentlich nie mit diesem Credo gehalten hat.
K: Der g'hört dem Kollegen. Für mich drängen sich auf "Einzelhaft" andere Songs eher auf. Aber das Debüt hat ja fast allen anderen Falken-LPs etwas voraus, nämlich die wunderbare Konstanz. Maschine Brennt enttäuscht vor dem Hintergrund auch mitnichten, ist funkiger unterwegs als der Rest und brennt sich einem vor allem dank des strangen Texts und des kompromisslosen Retro-Sounds unerbittlich ein. Trotzdem, warum nicht einfach Ganz Wien?
9.
In einer von Comeback-Versuchen geprägten zweiten Karrierehälfte stellt die "undercover" veröffentlichte Single, die eigentlich schon 1995 das Licht der Welt erblickt hat, wohl den mutigsten Schritt dar. Ein aggressiver Gruß an die Techno-Freunde mit einem Beat, der einen bei entsprechender Lautstärke das Trommelfell kosten könnte. Der Vorbote für das letzte wirkliche Falco-Album markiert damit auch eine musikalische Trendwende, ist dank eines Sounds, der jedem Rave gerecht wird, die herausforderndste Nummer einer LP, die von harter Elektronik, pfundigen Beats und eine Absage an poppige Hooks geprägt ist. Auf Albumlänge mühsam, hier aber ein großartiger Auftritt, der eigentlich so gar nicht ins Hit-Repertoire Falcos passt.
K: Hier scheiden sich wohl oder übel die Geister. Wahrscheinlich hält das so mancher keine Minute aus. Aber die Qualitäten des Songs sind vielfältig. Allen voran hat Falco nach mehrmaligen miesen Versuchen endlich einen Weg gefunden, nicht mehr nur auf seinen Rap angewiesen zu sein. Stattdessen regiert ein pointierter Monolog, der sich bestens mit dem manisch-aggressiven Drumherum verträgt, sogar mit den stereotypen weiblichen 90er-Vocals. Insgesamt wird daraus eine seiner dynamischsten Performances, die Welten von den 80er-Hits entfernt ist.
M: Wer dieses Elektro-Pfund bereits als Kind zum ersten Mal vernommen hat, wird das Gefühl der ersten Auseinandersetzung niemals vergessen. Aus heutiger Sicht wirkt der "Koks-Mann" auch auf mich schwierig und beizeiten sogar unerträglich, doch will ich ihm seine Reize, die tatsächlich im Kontrast des unheilvollen Technobahös mit dem eigenwilligen Aufbau liegen, nicht absprechen.
8.
Es hat nicht lange gedauert, bis nach Falcos Tod versucht wurde, sein Werk und seinen Legendenstatus kommerziell auszuschlachten. Die neunte LP, zusammengestückelt aus vergessenen oder durchgefallenen Studioaufnahmen, ist der erste Versuch dessen. Und es finden sich Reinfälle und Zumutungen darauf, die Leadsingle gehört aber nicht dazu. Als Antithese zu Falcos Elektronik-Spätphase bietet Verdammt Wir Leben Noch einen Refrain und einen lockeren Groove, der in den 80er noch locker für einen ordentlichen Hit gereicht hätte. Unter anderem hat das damit zu tun, dass die Nummer ohne Produzenten-Job für die Bollands auskommt und deswegen schlanker daherkommt, noch dazu die natürliche Leichtigkeit der frühen Jahre zurückbringt.
K: Man könnte sich natürlich darüber echauffieren, dass dieser Track einfallslos und aufgelegt ist, wenig Neues zu bieten hat. Aber Falco war 1999 eben nicht mehr für Neues zu haben, der Song entstand auch Jahre früher. Insofern liegt es weit näher, sich der Eigenschaft der unfassbaren Eingängigkeit zu widmen, die hier alles bestimmt. Es ist wenig spezielles Pop-Handwerk, aber dafür verdammt effektives. Wer's nicht glaubt, soll ruhig versuchen, den Song mehrmals zu hören, ohne nicht früher oder später den Refrain lauthals mitzusingen.
M: Der retrospektive doch ironisch anmutende Titeltrack der ersten posthumen Veröffentlichung des Falken als Rückbesinnung auf da all das, was in den 80ern gut gelaufen ist im Hause Hölzel. Das entschlackte Soundgewand weiß zu charmieren, auch wenn der Gitarrenpart etwas gar cheesy ist und sich beim Spoken-Word-Part am Ende der Hook fast die Nägel aufrollen. Ein verspätetes Highlight - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
7.
Es war der Hit nach dem ganz großen Hit. Und es war der bessere von beiden. Gut, Vienna Calling hätte es wohl nicht auf Platz 1 in den USA geschafft. Dafür ist es einer der Tracks, der die Bolland'sche Synthie-Überproduktion unversehrt überstanden hat und deswegen in ultraglatter, aber glorioser Theatralik erstrahlt und zum idealen Ohrwurm wird. Falco dürfte auch seinen Beitrag dazu geleistet haben, immerhin erlebt er auf mit seiner dritten Platte einen Höhepunkt, was die gesangliche Performance angeht. Wobei von Gesang noch immer keine Rede sein kann, aber er rappt sich auf alle Fälle bestens durch die paar Minuten mit ihren perfekt eingepassten Gitarrenakkorden und dem fülligen elektronischen Rest.
M: Einer der persönlichen Lieblinge der Hitparadenscheiben und ein Kubikmillimeter Nährboden für den ins letzte Gedankenkämmerchen verdrängten Patriotismus des stolzen Hauptstädters. Hier wirkt die Gitarre deutlich weniger deplatziert und Falco macht einfach das, was man damals, am Zenit seines kreativen und kommerziellen Schaffens, von ihm erwarten durfte: eine geile Show.
K: "Falco 3" ist ja insgesamt so kompromisslos poppig, dass es schon relativ schwierig wird für einen Track, dahingehend besonders herauszustechen. Vienna Calling kann und darf. Was natürlich bedeutet, dass von wagemutigen Experimenten keine Rede sein kann. Aber irgendwie wirkt alles an dem Song so ultimativ gut aufeinander abgestimmt und vom Walzer-Intro weg so geklöppelt für den Ikonen-Status, dass man auch einmal einen Song aufs Höchste loben darf, der nach 80ern riecht wie kaum ein anderer. Soll nichts schlimmeres passieren, die Single kann ja genug.
6.
Diese LP hat sich einen zweiten Eintrag verdient. Dass dabei von Jeanny oder Rock Me Amadeus keine Spur ist, liegt begründet in der zähen Überlänge des ersten und der wachsenden Nervigkeit des zweiten Klassikers. Viel lieber widmet man sich da dem Mundharmonika-Stück'l America, das in einem Aufwasch Österreich und den US-Typen einen Seitenhieb verpasst, der textlich so gut sitzt wie sonst wenig im Kanon des Falken. Das bedeutet auf einem sonst dichten Album mit rundum angespanntem Sound einen Ausbruch der lockeren Leichtigkeit und des süffisanten Humors. Das liegt Falco, wer hätte auch anderes gedacht, im gemütlichen Synthie-Allerlei blüht er auf.
K: Falco hat eigentlich selten in seiner Karriere irgendwie locker geklungen. Immer cool natürlich, aber auch immer unter Strom, sieht man mal von wenigen Ausnahmen ab. In dieser Hinsicht ist America tatsächlich ein Einzelstück unter seinen besten Momenten. Mit seinen humorvollen Zeilen segelt er eher über den Song, als dass er sich irgendwie darin einbetten müsste. Keine Feuerwerk, keine coole Show, kein vereinnahmender Charakter. Stattdessen einfach nur die pure Gelassenheit.
M: Es mutet schon seltsam an, den Falken hier auf den Spuren von Dylan und Konsorten von der Mundharmonika begleitet durch die Zeilen zu motzen. Diese ("Das typische an mir / I bin untypisch ganz und gar / Einmal hoch und einmal tief / Einmal gspritzt, dann wieder klar") sitzen wie selten zuvor und bescheren dem Exzentriker ein ganz und gar unerwartetes Schmankerl. Hatte ich ursprünglich zwar nicht auf der Rechnung, aber, nun ja, passt schon so!
5.
Es gibt in Falcos Karriere eigentlich recht viele Songs, die nie Erwähnung finden. Das zieht sich durch alle Alben hindurch, selbst auf "Falco 3" finden sich Tracks, die eigentlich niemanden zu interessieren scheinen. Auf dem Debüt ist es ausgerechnet der Titeltrack, der immer unter den Tisch fällt, obwohl er eigentlich das dortige Prunkstück ist. Unterkühlt und zynisch, abgehackt und nicht gerade rhythmisch wurden die Minuten gestaltet. Passend allerdings, denn auch die Hölzel'sche Gesellschaftskritik klingt ernster und humorbefreiter denn je, kommt geradlinig und beinahe etwas dystopisch rüber. Robert Pongers Verdienst ist es dann, dass die Sache doch ziemlich ins Ohr geht.
M: Es hat schon seine Gründe, warum die Titelnummer des Debüts selbst bei vielen Falco-Fanatikern unter ferner liefen rangiert. Dieses leblos frostige Synth-Gemenge mag zwar durchaus seine Reize, auf die der Kollege sogleich hinzuweisen vermag, ausüben, doch wird man das Gefühl einer bemühten, aber überschaubaren Kraftwerk-Gedenknummer nicht so ganz los. Warum nicht einfach Ganz Wien?
K: Ganz sicher ein Außenseiter-Tipp, aber bei den ganzen Synthie-Spielereien von Ponger und den Bowie-Anleihen auf "Einzelhaft" verbleibt der Song als offensichtlichstes Charakterstück. Vom Ohrwurm-Feeling der vorangehenden Tracks ist beim Closer zwar nicht mehr viel zu spüren, doch diese sterilen Synthie-Sounds und der monotone Beat sorgen für einen leicht beklemmenden Touch, der auf der LP wohltuend heraussticht.
4.
Der Comeback-Hit, der eigentlich gar keiner war. Nach dem Debakel von "Data De Groove" war der kommerzielle Befreiungsschlag zwei Jahre später eher ein kleiner. Schade drum, wirklich. Denn Titanic vereint alle der quintessenziellen Qualitäten, die ein Falco-Song bieten muss. Abermals produziert von den Bollands kommt der Klang kantiger und mechanischer denn je daher, findet unwiderstehliche Rhythmen in einem musikalischen Wirrwarr aus diversen Synthie-Spuren, trabendem Bass, hyperaktiven Drums und ultrakurzem Solo. Noch wichtiger wirkt allerdings, dass die Vocals so sind, wie sie gehören. Abgehackt, mit elegantem Selbstbewusstsein ausgespuckt und unterfüttert mit den so liebgewonnenen pointierten Zeilen.
M: Soviele kleine Feinheiten man in diesem Sammelsurium an kühnen, fast widersprüchlichen Ideen auch entdecken mag, die Hook alleine würde bereits reichen, um das Schiffstribut zum späten Karrierehighlight zu erklären. Falco kämpft mit allen Mitteln und Soundmotiven, um das Fiasko der Vorgänger-LP vergessen zu machen und schafft und dies bereits im Alleingang mit der Lead-Single. Ein Hoch auf die Dekadenz!
K: Titanic ist einer der Songs, die auf wundersame Weise einfach nicht alt werden, wie oft man sie auch hört. In den Streicher-Klängen aus dem Computer steckt eine Dynamik, die einen irgendwie immer wieder hat, vor allem in Kombination mit den auf den ersten Blick wahllos eingestreuten Gitarren- und Percussionexzessen. Wobei, könnte doch auch einfach die coole Socke am Mikro sein. Falco in Bestform, viel mehr ist da nicht zu sagen.
3.
So sehr das gleichnamige Album ein enttäuschender Abstieg war, so gut präsentierte sich die Leadsingle. Während drumherum das verlorene Umherirren auf der Suche nach dem richtigen Sound regierte, war Wiener Blut das Produkt einer gut geölten, präzisen Maschine, die unter der Führung der Bolland-Brüder noch einmal auf Hochtouren lief. Anders gesagt: Dieser Song ist das, was Rock Me Amadeus sein will. Den Unterschied macht das höhere Tempo, das die Rhythm Section trotz abgehacktester Drums hergibt. Der Drive ist also da und schon wirkt alles ein bissl rockiger, ein bissl agiler, ein bissl energischer. Das sorgt dann auch gleich für den Beweis, dass für einen gewinnenden Auftritt des Falken auch die Musik passen muss, denn in diesem großartigen Ganzen kann auch er nicht anders, als zu brillieren.
K: Man könnte es vielleicht als Revitalisierungskur für Falco bezeichnen, der ja wirklich mörderisch ins Straucheln gekommen ist Ende der 80er. Genutzt hat es wenig, natürlich abseits der Tatsache, dass auch seine unproduktivste Phase noch einen wirklichen Klassiker hergegeben hat. Das ultimative Highlight ist eigentlich das Video, aber das ist ein Sieg um Haaresbreite, denn das, was musikalisch passiert, ist ein Rundum-Volltreffer.
M: Vom Rundum-Volltreffer ist der Falke auf diesem Spätachtziger-Kleinod zwar doch deutlich entfernt, doch hat Wiener Blut durchaus seine erfreulichen Meriten. Luft zum Atmen bieten die dynamischen drei Minuten nicht, dafür wieder reichlich zynische Worte in Richtung Dekadenz und Moral, einen unwiderstehlichen Mix aus Synthies und Drums gibt's gratis dazu. Cool!
2.
Man sollte später sagen, die LP wäre nicht so ganz verstanden worden, sie wäre ihrer Zeit voraus gewesen. Ob dem so ist, darf skeptisch betrachtet werden. Am Titeltrack führt aber kein Weg vorbei, denn der ist ein Triumph des funkigen Pop. Der 80er-typische New Wave-Sound hat eine Pause bekommen, stattdessen regieren trockene Riffs, prägnante Bläser-Einsätze und ideal eingeflochtene, zurückhaltende Keyboard-Parts. Nichts gegen die bejubelte Performance Falcos allerdings. Der dürfte, so viel kann man sagen, mit diesem Track den absoluten Peak seiner Karriere erreicht haben. Vielleicht hat das nur damit zu tun, dass er seine Ideen nicht dem Erfolg untergeordnet hat, vielleicht liegt es auch daran, dass er mehr denn je im Mittelpunkt steht. Aber besser wird's nicht.
M: Ein Eutzerl zu weit hinten, muss sich die beste Nummer des Hansi Hölzel letztlich mit der mehr als verdienten Silbermedaille zufrieden geben. Ob der Falke auf Deutsch, Englisch oder Italienisch singt, ist komplett egal, wenn seine beste gesangliche Performanz eine Liaison mit dem stärksten Arrangement einer langen Karriere eingeht. Die Bläser wüten, die Keyboards klampfen und Falco brilliert mit einem selbst für Falco ungekannten Selbstverständnis. Was will man mehr?
K: Ein Eutzerl zu weit vorne vielleicht. Aber wirklich nur ein kleines bisserl. Am Song gibt's eigentlich nichts auszusetzen, außer dass ich mich mit Falco auf Italienisch nicht so wirklich anfreunden will. Ansonsten ist das feinstes Handwerk, insbesondere auch deswegen, weil es nicht auf Pop-Maßstäbe glattpoliert wirkt. Junge Roemer hat Ecken und Kanten, da liegt wohl auch der Hund im kommerziellen Misserfolg begraben.
1.
Von ihm selbst nie als Single vorgesehen, sollte es anlassbedingt einer seiner größten Hits werden. Des Falken Tod ist es geschuldet, dass Out Of The Dark zum Erfolg wurde, auch wegen des wunderbar für Spekulationen geeigneten Textes. Doch die Zeilen stammen nicht nur von Falco selbst, sondern auch von Thomas Börger. Der hat auch dafür gesorgt, dass die Ballade durchaus vom Rock gezeichnet ist, mit starken Gitarrenparts aufwarten kann. Und er hat mit der unheilschwangeren Elektronik die perfekte Atmosphäre geschaffen für die trockene und gerade deshalb so wirkungsvolle Darbietung Falcos. Sicher ist es nicht in allen Belangen sein bester Song, aber wohl sein ausdrucksstärkster und emotionalster.
K: Es gibt keine bessere Wahl. Sag ich jetzt mal zumindest. Falco war nie ein Interpret, der für emotionale Momente sorgen oder der einen textlich - trotz aller Stärken in dem Bereich - wirklich vereinnahmen konnte. Out Of The Dark ist die Ausnahme. Unter seinen besten Songs entscheiden Nuancen und die eindringliche Aura, die gefühlsstarke Umsetzung ist es, die den Ausschlag gibt.
M: Der Abgesang des größten österreichischen Stars enteilt seinen direkten Kontrahenten freilich im emotionalen Tiefgang. Dass man vom König der kühlen Performanz überhaupt gefühlvolle Einlagen hören wollte, wusste man bis zu seinem Tod und der Veröffentlichung von Out Of The Dark gar nicht. Umso erfreulicher ist diese Konstatierung, auch unter den traurigen Umständen, die die Single immer begleiten werden. Ein Triumph jedenfalls, mit dem man gut leben kann.
Schlusswort:
So ganz auf einer Wellenlänge scheinen wir nicht zu liegen bei der Frage, wo denn nun die Genialität in Falcos Schaffen begraben liegt. Macht aber nichts, zumindest sind wir uns einig, dass da etwas Geniales zu finden ist. Und stimmig ist der Zehnerpack am Ende ja doch irgendwie. Trotzdem ein wehmütiges "Leider nicht" an Songs, die es sich eigentlich auch verdient hätten, sei es nun Helden Von Heute, Ganz Wien, Männer Des Westens, Yah-Vibration, No Time For Revolution oder doch Push! Push!. Hans Hölzel hatte eben viel zu bieten, wenn ihm auch mit beeindruckender Regelmäßigkeit klangliche Grausamkeiten gelungen sind. Legende darf er aber trotzdem sein und das hochverdient. Wir verneigen uns also vor Falco, denen, die sich diese Top 10 gegeben haben, und ganz besonders vor denen, die sich im Kommentarbereich darüber aufregen, dass ihr Falco-Fav nicht dabei ist!
Kristoffer Leitgeb & Mathias Haden, Junge Wiener