1994 aus der einflussreichen Alt-Country-Band Uncle Tupelo nach dem Abgang von deren Frontmann Jay Farrar hervorgegangen, entwickelten sich Wilco unter der Führung von Jeff Tweedy bald zu einer der angesehensten Rockbands der USA. Auf dem in aller Schnelle aufgenommenen "A.M." stilistisch noch großteils dem Sound der Vorgängerband verpflichtet, überzeugte Kritiker aber zunehmend durch einen experimentelleren Stil, der zuerst auf der ambitionierten Doppel-LP "Being There" und deren stilistisch breit gefächerten Songs zum Vorschein kam. Nachhaltig geprägt von Multiinstrumentalist Jay Bennett, begründete die Band ihre Ausnahmestellung bei Kritikern durch Kooperationen mit Billy Bragg für die Aufarbeitung nie verarbeiterer Woody-Guthrie-Texte und insbesondere 1999 mit "Summerteeth" und 2002 mit "Yankee Hotel Foxtrot." Beide aufbauend auf Tweedys introspektivem, emotionalem Songwriting und der zunehemend experimentellen Herangehensweise an Songstrukturen, Instrumentierung und Produktionstechniken, wurden die LPs für ihre gleichermaßen atmosphärische und musikalische einfallsreiche Art gefeiert.
Im Zuge dieser Erfolge gipfelten allerdings auch Spannungen mit dem Label - die noch vor der vierten LP zum öffentlich beachteten Labelabgang führten - und bandintern, sodass Bennett die Band verließ. Wilco blieben Ihrer Wandelbarkeit in der Folge trotzdem treu, fanden mit "Sky Blue Sky" zu organischerem, dem traditionellen Folk näheren Sound zurück. Das dabei etablierte Line-Up blieb bis heute erhalten und sorgte für weitere eklektische Stilsprünge zwischen dem locker-rockigen self-titled Album, dem 2015 kostenlos veröffentlichten, musikalisch spontan und experimentell anmutenden "Star Wars" und dem ruhigen, persönlicheren "Schmilco." 2019 folgte mit "Ode To Joy" das bisher letzte Album.