Pünktlich mit dem Anbruch der 90er erschienen auch Tool auf der Bildfläche. Anfangs noch limitiert auf die lokale Szene in L.A., arbeitete die Band um Maynard James Keenan schon kurz nach der EP "Opiate", mit ihrem Debüt "Undertow" 1993 am baldigen Ikonen-Status im Metal. Nicht nur, dass sich im rasch vom brachialen Metal weiterentwickelten Sound bereits die Finessen von Drummer Danny Carey und Gitarrist Adam Jones zeigten, auch die erste Single Sober bekam durch ihr Stop-Motion-Video große Aufmerksamkeit, erreichte Spitzenplätze in den US-Rock-Charts.
An der Spitze des Metal angekommen, entwickelte sich die Band schnell weg vom straighten frühen Sound, wurde stattdessen zum führenden Vertreter progressiver Härte, auf "Ænima" noch von persönlichen Texten gekennzeichnet, am Magnum Opus "Lateralus" dann endgültig vollendet philosophisch. Die dazugehörigen Singles Schism, Lateralus und Parabola brachten die Band 2001 auf Platz 1 der Billboard Charts, etablierten sie zusätzlich endgültig in Europa. Ausgedehnte Touren waren das Ergebnis, auch das Songwriting der zunehmend verschachtelten, suiteartigen Songs verschlang relativ viel Zeit, sodass erst fünf Jahre später "10,000 Days" und damit das bisher letzte Album erschien. Seitdem verstrickte sich die Band in juristische Streitereien, die Mitglieder widmeten sich zwischenzeitlich anderen Projekten und Albumankündigungen wurden wiederholt zurückgenommen.