Ein bisschen von den Beatles in den Hintergrund gedrängt, gehört das britische Quartett rund um die Davies-Brüder, Ray und Dave, zu den einflussreichsten Bands der 60er. Anfangs mit Startschwierigkeiten, bewiesen sie Mitte des Jahrzehnts mit den Hits You Really Got Me, All Day And All Of The Night und Tired Of Waiting For You ihr großes Potenzial. Allesamt in den US Top 10 und den heimischen Top 3, gelten die Kinks damit als Pioniere von Hard Rock und Garage Rock, katapultierten sich auch mit den Alben "Kinks" und "Kinda Kinks" schnell in die vorderen Charts. Während die Band in Folge von internen Querelen, einem US-Tourbann und Ray Davies' Depressionen geplagt war, erreichte sie ihre wertvollste Phase. Mit Ausflügen in Folk Rock und Baroque Pop und geprägt von Davies' präzisen Texten über das englische Stadtleben, haben Alben wie "Face To Face", "Something Else By The Kinks" oder "Arthur" heute einen legendären Status. Dieser spiegelte sich kaum in den Verkäufen wieder, kommerziell waren Singles wie Sunny Afternoon, Waterloo Sunset oder Lola große Erfolge, diese brachten ihnen aber keinen Starstatus wie den der Beatles. Der kam in den 70ern weder mit einem Trip in Richtung Country, noch mit einer Neuausrichtung als theatralisches Ensemble mit Streichern und Chor, aus der u.a. das großspurige Doppelalbum "Preservation" hervorging. Während Ray Davies in dieser Zeit fast an einer Tablettenüberdosis starb, erlebte die Band mit einer Rückkehr zu hartem Rock auch eine kommerzielle Wiederauferstehung. "Sleepwalker", "Low Budget" und "State Of Confusion" wurden zu ihren größten US-Erfolgen und die Songs Destroyer, Come Dancing und Don't Forget To Dance wurden zu Radiohits. Wenig später war auch das vorbei und ab Mitte der 80er kämpfte die Band um ihr Überleben, nur um sich 1996 nach über 30 Jahren zu trennen.