Unter dem Namen St. Vincent wurde die US-Amerikanerin Anne Clark in den letzten Jahren zu einer der namhaftesten und wichtigsten Experimental-Musikerinnen. Nach abgebrochenem Musikstudium am Berklee College und noch während ihrer Zeit als Musikerin in The Polyphonic Spree und für Sufjan Stevens, schrieb und arbeitete sie an ihrer Debüt-LP "Marry Me", die 2007 erstes Lob für Clarks sprachliche Akrobatik, vor allem aber die eigenwilligen, vielschichtigen Arrangements der Multiinstrumentalistin einheimste. Clark führte diesen Weg fort und etablierte sich mit "Actor" als experimentierfreudige Genremixerin. Mit zunehmendem Baroque-Pop-Einschlag wurden ihre Songs persönlicher und emotionaler, verfeinertes Songwriting und elaboriertere Arrangements mitsamt prägnanten Streichern und Flöten brachten mit "Strange Mercy" 2011 den kommerziellen Durchbruch und Kritikerjubel.
Beides steigerte sich eine Kollaborations-LP mit David Byrne später dank der self-titled LP und den ersten Charteinzügen der Singles Digital Witness und Pieta. Ein drastischer Schwenk weg vom Baroque-Pop hin zu Noise-Pop, Elektronik und Industrial brachte außerdem einen Grammy für das beste Alternative Album und Plätze in allen relevanten Jahresbestenlisten. Mit zunehmenden Synth- und Elektronik-Pop-Avancen auf "Masseduction" gelang 2017 erstmals auch der Sprung in die Billboard Top 10.