R.E.M.

In den 80er-Jahren waren sie die Rettung des Rock. Michael Stipe, Mike Mills, Peter Buck, Bill Berry. Kurz R.E.M., die Wegbereiter modernen Alt Rocks, von Rolling Stone 1987 zu "Americas Best Rock And Roll Band" gekürt. In einer Zeit, in der beinahe alle auf Synthesizer und überbordende Produktion setzten, war das Quartett aus Athens, Georgia auf anderen Pfaden unterwegs. So kam es auch, dass trotz Jubelstürmen von Kritikern für ihre Debüt-EP "Chronic Town" und die beiden LPs "Murmur" und "Reckoning" der große kommerzielle Erfolg auf sich warten ließ. Der trockene und gleichzeitig lockere Sound und ihr Verzicht auf damals populäre Musikströmungen machte die Band zu einem Garant für großartige Alben, nicht aber für radiotaugliches Material. Noch weniger gelang das mit dem von Aufnahmeproblemen geplagten "Fables Of Reconstruction". Erst mit dem klareren, aufpolierten und rockigeren Sound von "Document" kam 1987 der Durchbruch auch in Form des ersten Hits, The One I Love.

Damit begannen die Experimente, die sie mit "Green", "Out Of Time" und "Automatic For The People" zu absoluten Millionensellern machten, ihnen Singleerfolge wie Stand, Drive und allen voran Losing My Religion verschafften. Während die Band hier Streicher, Mandoline, Pedal Steel oder Congas hineinbrachten, wurde mit "Monster" wieder ein Schritt zurück in Richtung härteren Rock getan. Damit endete auch die wirkliche Hochphase der Band. 1997 stieg Drummer Bill Berry aus und die danach als Trio veröffentlichten LPs fanden nur mäßige Anklang. 2008 gelang mit "Accelerate" noch einmal ein Comeback zu alter Stärke, wenig später, nach der LP "Collapse Into Now", löste sich die Band allerdings endgültig auf.