Der erfolgreichste Musiker der 80er und eine der größten Ikonen des Pop und R'n'B, sind Prince und dessen Schaffen eines der am schwersten zu beschreibenden Phänomene der Musikgeschichte. Anfänglich in traditionellem Soul und Funk angesiedelt, aber bereits als perfektionistischer Multiinstrumentalist am Werken, spielte er sein Debüt "For You" 1978 in Eigenregie ein, brauchte dafür ganze 27 Instrumente. Der Erfolg kam trotzdem erst mit dem self-titled Album und Hitsingles wie I Wanna Be Your Lover, die mit seinen eindrucksvollen stimmlichen Fertigkeiten, großem Gefühl für Rhythmen und Pop-Sensibilität zu Blaupausen für seine ersten Jahre wurden.
Spätestens 1982 mit "1999", der für Dance und Synth-Pop wegweisenden LP, wurde aus Prince ein ewiger Experimentator und musikalischer Formwandler. 1984, auf dem kommerziellen Höhepunkt, schaffte er mit "Purple Rain" und den dazugehörigen Hits eine Schritt in Richtung Blues und Rock, ohne dabei seine mit Romantik und Sex beladenen Funk-Tracks und Balladen aus den Augen zu verlieren. In immer kürzeren Intervallen kamen Alben, fortschrittlich und mutig wie das vielseitige "Sign O' The Times" oder ungebrochen funkig wie sein Soundtrack zu "Batman". Geplagt von Labelstreitereien legte er in den 90ern seinen Namen ab, firmierte nur mehr unter dem 'Love Symbol' und als 'Artist formerly known as Prince', machte gleichzeitig in einer turbulenten Phase mit Hip-Hop und New Jack Swing Bekanntschaft. Ungebrochen produktiv, nagten die Differenzen aber trotz laufender Hitsingles wie Batdance, Cream oder The Most Beautiful Girl In The World am Erfolg. Auch die Band New Power Generation konnte nicht an deren Vorgänger The Revolution anschließen, die Experimente nahmen bis zum Millennium Überhand. Gleichzeitig wurde Prince zum Marketing-Pionier, stieg beinahe als Erster in den Online-Markt ein und fand mit "Musicology" 2004 an die Spitze zurück. Bis zuletzt blieb der US-Amerikaner dauerhaft aktiv, veröffentlichte insgesamt beinahe 40 Studioalben, zuletzt 2015 "Hit n Run Phase Two", das ihn zu seinen Funk-Wurzeln zurückbrachte. Prince starb 2016 überraschend an einer Medikamentenüberdosis.