1990 noch unter dem Namen Mookie Blaylock aus der Taufe gehoben und dabei zum Teil aus Resten der Band Mother Love Bone zusammengesetzt, wurden Pearl Jam in aller Schnelle zu einer der größten Rockbands der 90er und wichtigsten Vertreter des Grunge. Die 1991 veröffentlichte Debüt-LP "Ten" wurde nach anfangs schleppenden Verkäufen im Folgejahr dank Single Jeremy und deren Video zum durchschlagenden Erfolg, blieb insgesamt etwa fünf Jahre in den US-Charts und holte 13-fach Platin. Davon unabhängig wurde das Album dank des harten, gitarrenlastigen Sounds und Eddie Vedders persönlichen, emotionalen Texten zu einer Landmarke des Grunge und weithin als herausragendes Debüt gefeiert.
Während mit "Vs." und "Vitalogy" dieser Erfolg bestätigt wurde, man umgehend auf Platz einstieg und Verkaufsrekorde gebrochen wurden, man klanglich roher auftrat und stilistisch neben gewohnten Härteeinlagen zunehmend experimentierte, zog man sich bewusst etwas aus der Öffentlichkeit zurück. Die Band verweigerte ausschweifende Promotion abseits ihrer Konzerte wie Interviews oder TV-Auftritte, veröffentlichte keine Videos für Singles und geriet in einen bis zum US-Kongress führenden Rechtsstreit mit Ticketverkäufer Ticketmaster, boykottierte diesen jahrelang und blieb so in den USA gängigen Konzertlocations fern. Zwangsläufig gingen so die Verkäufe zurück, während die Band intern Spannungen erlebte, musikalisch mit "No Code" und "Yield" jedoch sowohl ruhiger und introspektiver als auch roher und direkter wurde.
Als bei weitem langlebigste Band der Big 4 des Grunge blieben die US-Amerikaner auch nach der Jahrtausendwende durchgehend an der Spitze des Rock, gaben sich mal ruhiger, mal in Anlehnung an ihre Anfänge härter, experimentierten mit unterschiedlichsten Stilen und blieben sowohl deutlichen politischen Aussagen als auch introspektiven Texten treu, die nach der längsten bisherigen Pause zwischen zwei Alben von 7 Jahren auch 2020 "Gigaton" prägen.