Nina Hagen

Geboren im damaligen Ost-Berlin und ursprünglich zur provokanten Schlagersängerin in der DDR geworden, die mit der Band Automobil den bis heute bekannten Hit Du Hast Den Farbfilm Vergessen landete, fand Nina Hagen erst nach der 1977 nicht ganz freiwilligen Auswanderung in den Westen ihre wirkliche musikalische Heimat. Ein kurzer Aufenthalt in Großbritannien machte sie mit dem dort aufstrebenden Punk vertraut, den Sie wenig später in der BRD zu reproduzieren versuchte. Mit der um sie herum gebauten Nina Hagen Band gelang das Ende der 70er in Form zweier Alben, deren musikalische Vielfalt und textliche Angriffigkeit ein deutliches Echo auslöste, vordere Chartplätze erreichte und prägenden Einfluss auf die Neue Deutsche Welle haben sollte. Hagens exzentrische und direkte Art machte sie zusammen mit ihren außergewöhnlichen gesanglichen Fähigkeiten zu einer Ikone, aber auch dank  zur schwierigen, unberechenbaren Persönlichkeit, an der nach kurzer Zeit die Band zerbrach.

Während die übrigen Mitglieder als Spliff umgehend große Erfolge feierten, lieferte Hagen nach Übersiedlung in die US 1982 mit "NunSexMonkRock" ihre erste, auf Englisch gehaltene Solo-LP, die jedoch trotz unverändert theatralischem, experimentellem Sound weniger Staub aufwirbelte und gespaltene Reaktionen hervorrief. Daran änderte sich in den folgenden Jahrzehnten, in denen Hagen zwischen Synth-Pop, Punk, Metal, Symphonic Rock alles abgraste, was die Musikwelt anbot, und sich zudem als Schauspielerin, Autorin und Synchronsprecherin betätigte, wenig. Die Deutsche blieb eine kontroversielle Persönlichkeit, auch und zunehmend öfter wegen fragwürdiger, von ihr lautstark vertretener Ansichten zu Außerirdischen, Drogen, Esoterik, Gott und so ziemlich allem anderen. Musikalisch machte sie dagegen zunehmend sporadischer von sich reden, zuletzt 2010 mit "Personal Jesus".


Nina Hagen Band - Nina Hagen Band

Nina Hagen Band

1978

 

Rating: 8 / 10

Nina Hagen Band - Unbehagen

Unbehagen

1979

 

Rating: 6 / 10