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Unter bürgerlichem Namen Christa Päffgen, verbrachte Nico den Großteil ihres Lebens außerhalb ihrer Heimat Deutschland. Als 16-Jährige entdeckt, verdiente sie sich in den anfangs ihr Geld noch als Model und Gelegenheitsschauspielerin. Das brachte sie über Paris nach New York, wo sie nicht nur Bob Dylan und Jimmy Page traf, sondern vor allem auch Andy Warhol. Der nahm sie kurzerhand in seinen Künstlerkreis auf, knüpfte so auch den Kontakt zu Lou Reed's Velvet Underground. Auf deren Debüt war Nico 1965 als Sängerin beteiligt, schuf damit trotz ständiger Differenzen mit der Band den Klassiker "The Velvet Underground & Nico".
Das läutete ihre Solo-Karriere ein, auf der sie von unterschiedlichsten Musikern, fast durchwegs aber von John Cale begleitet wurde. Der produzierte auch das Album "Chelsea Girl" mit, von dem sich Nico in der Folge - hauptsächlich aufgrund der massiven Manipulationen durch Produzenten und Songwriter - scharf distanzierte. Die nächsten LPs brachten ihr aber die Gelegenheit ihre Vorstellungen unbeeinflusst umzusetzen. So entstanden bis Mitte der 70er "The Marble Index", "Desertshore" und "The End...". Allesamt prägt das Markenzeichen der Deutschen, die Kombination ihrer einzigartigen Stimme mit dem Harmonium. Mit leichten Folk- und Rock-Anleihen kreierte sie so Alben, die heute mitunter als Grundstein für das Goth-Genre angesehen werden und sie auch für so manche Punk Band zum Idol machte. Eine lange Pause folgte, in der das Schauspiel im Fokus stand, beendet erst mit dem orientalisch angehauchten "Drama Of Exile" 1981. Mit "Camera Obscura" erschien dann das letzte Album vor ihrem überraschenden Tod 1988. Kommerzieller Erfolg war der Musikerin Nico nie gegönnt, dafür begann man spätestens mit ihrem Tod, ihren großen Einfluss und ihr Talent zu honorieren.