Als Neko Case' Karriere als Musikerin 1993 begann, war von der späteren Country-affinen Indie Rockerin noch wenig zu hören. Viel mehr sammelte sie Erfahrung als Punk-Drummerin, fand erst Jahre später auch als Sängerin ordentlich Anklang. Die ersten LPs, "The Virginian" und "Furnace Room Lullaby", sind dabei noch am ehesten dem Country verschworen. Beide unter dem Namen Neko Case & Her Boyfriends veröffentlicht, beide mit geringem kommerziellem Erfolg, finden sich vor allem auf dem Debüt eine Hand voll Covers bekannter Künstler. Als Sängerin für die Kanadier von The New Pornographers und Anfang des Jahrtausends auch endgültig nur unter dem eigenen Namen vermarktet, fand die Arbeit der US-Amerikanerin mehr und mehr Beachtung. Unter anderem, weil sie mit dem 2002 veröffentlichten "Blacklisted" ihren selbstkreierten 'Country Noir' entstehen ließ, eine bedrückende, emotionale Kombination aus Indie, Country und Folk, größtenteils aufgebaut auf ihrer markanten Stimme. Es folgten "Fox Confessor Brings The Flood" und "Middle Cyclone" - aufgenommen in ihrem 'barn studio' und daher mit Live-Sound und starkem Bezug zur Natur -, beide bejubelt vor allem wegen der verbesserten gesanglichen Performance und dem Abschied von herkömmlichen Songstrukturen. Das Ergebnis war der Vorstoß bis auf Platz 3 der Billboard Charts und ein Platz in diversen Jahresbestenlisten. Ihr letztes Solo-Album "The Worse Things Get, The Harder I Fight, The Harder I Fight, The More I Love You" erschien 2013 und markierte einen weiteren Schritt weg von früheren Country-Tagen.