Eine Legende zu Lebzeiten und eine noch größere heute, ist Miles Davis einer der wichtigsten Protagonisten des Jazz. Schon zu Beginn seiner Karriere war er eine wichtige Stütze für Dizzie Gillespie oder Charlie Parker, wurde aber in der Folgezeit nur noch bedeutender, als er in dern 50ern an vorderster Front stand. Während sich die Größen des Genres (Thelonious Monk, Gerry Mulligan,...) auf seinen Alben verewigten, wurden seine frühen LPs wie "Bag's Groove" oder "Walkin'" zu Landmarken des Bebop. Gleichzeitig entstand Anfang der 50er mit dem später veröffentlichten "Birth Of The Cool" der Cool Jazz und mit "Miles Ahead" oder "Sketches Of Spain" formte er den Third Stream, einen Mix aus Jazz, Klassik und World Music. In diese Phase fällt auch sein vielleicht größtes Meisterwerk, das ruhigere "Kind Of Blue", heute auf Platz 12 der Rolling Stone Top 500.
In der Folge wurde Davis nur noch experimentierfreudiger, präsentierte klassische Jazz-Alben wie "Seven Steps From Heaven" oder "Nefertiti", ab Mitte der 60er aber auch seinen Beitrag zur Jazz Fusion. Mit vergrößertem Line-Up, Einflüssen von Jimi Hendrix oder James Brown formte Davis auf "In A Silent Way" und "Bitches Brew" eine Mischung aus Jazz und Rock, die unglaublich bedeutend für die nächsten Jahre werden sollte. Heute noch zwei seiner erfolgreichsten LPs, markierten sie aber auch den langsamen Abstieg. "Jack Johnson" und "Get Up With It" wurden auch in den 70ern bejubelt, allgemein sank das Interesse an Davis aber und er hatte mit gesundheitlichen und Drogenproblemen zu kämpfen. Sein Comeback wurde zu einer Tour durch Rock, Pop und New Wave mit durchwachsenen Experimenten und dem vielgelobten 86er-Release "Tutu", einem der wenigen positiven Ausreißer dieser Ära. Nichtsdestoweniger bedeutete sein Tod 1991 den Abschied von einem der wichtigsten, einflussreichsten und besten Musiker des 20. Jahrhunderts.