Marilyn Manson

Die Band, die bald einmal dem US-amerikanischen Kongress Angst machte, entstand bereits 1989 und verbrachte Jahre damit, sich mit aufwändigen Bühnenshows voller Horror- und Schockelemente, sowie hartem Industrial Rock einen Namen zu machen. Als Trent Reznor diesen hörte, brachte er die Band ins Studio und zum Debüt "Portrait Of An American Family", das zwar kommerziell und kritisch mäßig aufgenommen wurde, aber klanglich mit theatralischem Metal und provokanter, pointierter Gesellschaftskritik bereits die Richtung für spätere Erfolge vorgab. 1996 und bereits da mit Frontmann Marilyn Manson als letztem verbliebenem Gründungsmitglied sollte "Antichrist Superstar" den Durchbruch bedeuten, beflügelt durch die Hitsingle The Beautiful People, deren düsteres Video geschmackliche Grenzen auslotete und beispielhaft für diverse ikonische Videos der Band wurde. Als Rock Opera und Beginn einer verkehrten Trilogie gedacht, wurden die provokanten Bilder und Texte, die Kritik an Konformität, am konservativen Amerika, an Religion und Gewalt zu einem Markenzeichen, während sich musikalisch harte Industrial-Klänge und die deutlichen Glam-Rock-Anleihen vom größten Erfolg, "Mechanical Animal" abwechselten.

Nach vielen Kontroversen, darunter der rund um das Columbine Massaker im Jahre 1999, und damit verbundener großer Aufmerksamkeit für Manson und seine Band, flachte das Interesse mit dem neuen Jahrtausend langsam ab, sodass die etwas geordneteren und ruhigeren Alben "Eat Me, Drink Me" und "The High End Of Low" persönlicher gerieten und Beziehungsprobleme thematisierten, allerdings sehr durchwachsen aufgenommen wurden. Erst 2015 gelang mit dem von Blues geprägten "The Pale Emperor" die Rückkehr zu positiver Rezeption, die sich zuletzt mit dem wieder klanglich härteren und politisch aufgeladenen "Heaven Upside Down" fortsetzte.