Ohne Zweifel einer der bedeutendsten modernen Musiker Österreichs, war Ludwig Hirsch über Jahrzehnte bekannt als gleichermaßen romantischer und feinsinniger Liedermacher wie als scharfzüngig zynischer Kommentator der Gesellschaft mit starkem Hang zum Morbiden. Der Startschuss dazu erfolgte 1979, damals als Mitglied des Josefstädter Theaterensembles, mit der LP "Dunkelgraue Lieder", deren bissiger, bitterböser Humor und düstere Poesie genauso für Kontroversen sorgte, wie es ihm großen Erfolg bescherte. Knapp ein Jahr in den Charts, lange gleichzeitig mit dem Klassiker "Komm, Großer Schwarzer Vogel", dessen Titeltrack mit einem Radiobann belegt wurde wegen zu depressivem, Suizid begünstigendem Text.
Dieses Gegenwinds zum Trotz wurde Hirsch, oft zusammen mit Gitarrist und Arrangeur Johann Bertl, zum Fixpunkt der heimischen Musik, gefeiert als herausragender Liedermacher und Lyriker. Kommerzielle Erfolge stellten sich zwischendurch ein, zuerst mit Hitsingle Gel', Du Magst Mi und regelmäßigen Top-5-Alben, später in den 90ern mit Gold-LPs wie "Sternderl Schaun" und ausgedehnten, theaterähnlichen Konzertreihen. Von der Schauspielerei verabschiedete er sich in diesen Jahren genauso wenig wie von Schritten in die Literatur, Kern seiner Arbeiten blieb aber die Musik, deren Erfolg bis kurz vor seinem selbstgewählten Tod 2011 mit ausverkauften Tourneen und diversen Compilations prolongiert wurde. Das letzte reguläre Studioalbum, "In Ewigkeit Damen", veröffentlichte er 2006.