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Als erster weiblicher Rock-Star verklärt, gehört Linda Ronstadt zu den vielschichtigsten Musikerinnen der letzten Jahrzehnte. Was aber mit unsicheren Gehversuchen im Folk Rock (in der Band Stone Poneys) begann, wurde in den anbrechenden 70ern auch solo nicht zum Mega-Erfolg. Die ersten Alben, unter anderem die vielgelobte self-titled LP 1972 waren kommerziell keine Meilensteine, auch für sie nicht genug. Was dann kam, war eine eindrucksvolle Serie von 6 Platin-Alben in Folge, darunter die US #1's "Heart Like A Wheel" (u.a. in den Rolling Stone 500), "Living In The USA", vor allem aber "Simple Dreams". Dazu kamen die Hitsingles You're No Good, When Will I Be Loved und Blue Bayou. Das alles machte sie zur erfolgreichsten Musikerin der 70er, brachte sie in die unangenehme Position der 'Rock Queen', aber auch zur tragenden Säule für den Country Rock und ein Revival amerikanischer Klassiker früherer Jahrzehnte.
Auf ihrem Höhepunkt begann Ronstadt mit gleichem Erfolg zu experimentieren. Es folgte das Rock-Album "Get Closer", eine Jazz-Pop-Trilogie, die von "What's New" 1983 mit dreifach-Platin eröffnet wurde. Dazu kamen mit ihrer eindrucksvoll wandelbaren Stimme Ausflüge in Richtung Oper, um 1990 dann auf Albumlänge auch Interpretationen mexikanischer Latin- und Folk-Songs. Mit den 90ern endete aber trotzdem Ronstadts beeindruckend lange Hochphase. Während sie mit der Rückkehr zum Country Rock auf "Feels Like Home" oder "We Ran" bei Kritikern und Preisverleihungen punktete, war der kommerzielle Zenit überschritten. Als Partnerin auf den beiden "Trio"-Alben, zusammen mit den Freundinnen Emmylou Harris und Dolly Parton feierte sie aber auch im Country noch ungebrochen Erfolge. 2011 erklärte sie ihren Rücktritt, wenig später begründet durch ihre Parkinson-Erkrankung. Als Fazit steht für sie die Rock 'n' Roll Hall Of Fame, der Titel als Pionierin weiblichen Rocks und ca. 100 Mio. verkaufter Alben.