Als Teilnehmerin und frühe Favoritin der von Stefan Raab veranstalteten deutschen Song-Contest-Auswahlsendung "Unser Star Für Oslo" lässt sich Lena Meyer-Landruts Aufstieg durchaus als kometenhaft bezeichnen. Sie pflügte 2010 erfolgreich durch die Shows - brachte nebenbei durch ihre Cover-Versionen diverser Songs die Originale in die deutschen Charts - und gewann. Nicht nur den Vorentscheid, sondern mit dem ausgewählten Titel Satellite später auch souverän den Song Contest selbst. Der Sieger-Song wurde in einem halben Dutzend Länder zum Nummer-1-Hit, allen voran Deutschland, wo er Doppel-Platin erhielt. Damit nicht genug, gelang ihr mit Satellite, Bee und Love Me das einzigartige Kunststück, drei Singles gleichzeitig in die Top 5 der deutschen Charts zu bringen, und ihr von Raab produziertes Debüt "My Cassette Player" landete auf Platz 1, verkaufte sich über eine halbe Million Mal. Der mit leichten Dance-, Soul- und R&B-Anleihen aufgeputzte Pop und ihr Markenzeichen, der starke britische Akzent, machten sie zur erfolgreichsten Musikerin des Landes, so erfolgreich, dass man sie 2011 mit Taken By A Stranger gleich noch einmal zum ESC schickte. Platz 10 war dabei eher enttäuschend, die dazugehörige LP "Good Time" räumte aber wiederum Platin ab und erreichte die Chartspitze.
Der Erfolg ebbte allerdings bald markant ab, bereits 2012 verfehlte sie mit dem Album "Stardust" trotz des erfolgreichen Titeltracks erstmals Platz 1. Während Meyer-Landrut sich zunehmend mehr am Songwriting beteiligte und ihren Sound Richtung Electro- und Dance-Pop ausrichtete, kam mit Traffic Lights 2015 erstmals eine Leadsingle nicht in die deutschen Top 10 - im Gegensatz zu Wild & Free, dem Beitrag zu "Fack Ju Göhte 2" - und auch ihre vierte LP "Crystal Sky" verkaufte sich eher schleppend.