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Seit den späten 90ern zählt der Kanadier Eric San unter seinem Künstlernamen Kid Koala zu den kreativsten und facettenreichsten DJs und Turntablists. Nach einem in geringer Stückzahl selbst veröffentlichten Mixtape, gelang ihm der Durchbruch 2000, als er sein eigenes Debüt "Carpal Tunnel Syndrome" und als Teil von Deltron 3030 eine zweite Debüt-LP veröffentlichte, zudem noch am ersten Album der Gorillaz beteiligt war. Sein Name war früh verbunden mit detailverliebten Arrangements und humorvollem, unkonventionellem Stil, der von unzähligen Samples geprägt war, die nicht nur diversen Songs entstammten, sondern auch musikferne Sounds einbezogen. San paarte das von Beginn weg mit multimedialen Projekten wie Comicbüchern, entsprechenden Album Artwork, ausgefallenem Packaging, aber auch Film und Tourprojekten.
Musikalisch verlief die Karriere, auch begünstigt durch eine Vorliebe für Blues- und Jazz-Samples, zunehmend eklektischer, beginnend mit dem Debüt, das als bedeutend für die Etablierung der Turntables als eigenes Musikinstrument angesehen wird. Über mehrere Soundtrackarbeiten und das 2012 releaste "12-Bit-Blues", das komplett an einem 80er-Sampler aufgenommen wurde und überwiegend jahrzehntealte Blues-Stücke samplet, brachte ihn das zu den 2017 und 2019 veröffentlichten "Music To Draw To: Satellite" und "Music To Draw To: Io". In Kollaboration mit Emiliana Torrini bzw. Trixie Whitley aufgenommen und von Kid Koala ohne Samples und musikalisch zur Gänze allein erstellt, markierten sie einen stilistischen Wendepunkt, der zu Ambient und Drone führte.