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Während seiner Fab Four-Zeit überwiegend im Schatten von Lennon und McCartney, hatte der gar nicht so ruhige Beatle im Lauf der Jahre ein beachtliches Repertoire an Songs geschrieben. Nur wenige davon fanden ihren Weg auf Platten der Band, der Rest wurde von den beiden häufig ohne große Diskussion abgelehnt. Der Frust, der sich mit jedem Einwand vergrößerte, trug schließlich seinen Teil zum Zusammenbruch der Gruppe bei, sorgte aber auch dafür, dass sein "All Things Must Pass"-Triple-Album 1970 zur kreativen Explosion und angesichts des euphorischen Zuspruchs und Verkauszahlen, die keine andere Solo-Platte seiner ehemaligen Kollegen je erreichen sollte, zur großen Genugtuung wurde. Zudem stellte die LP mit "My Sweet Lord" die bestverkaufte Single des Folgejahres im UK.
Bereits zuvor war es Harrison, der mit einem Soundtrack und einem avant-gardistischen Elektronikalbum zum ersten Beatle mit Soloalbum avancierte. In seiner Post-Beatles-Karriere war der spirituell interessierte Singer-Songwriter mit dem charakteristischen Gitarrensound weniger experimentell unterwegs, suchte sein Heil im breiten Spektrum der Popmusik und wurde mit seinem "Concert For Bangladesh" nebenbei zum Pionier für Charity-Events. Auch in weiterer Folge blieb Harrison aktiv, ohne jemals an den kommerziellen Erfolg und die kritischen Lobpreisungen zu Beatles- und "All Things Must Pass"-Zeiten heranzukommen.
"Cloud Nine" brachte ihm 1987 nach Jahren der überschaubaren Rezeption immerhin ein paar wärmende Kritiken, läutete mit seinem Engagement bei der kurzlebigen Supergroup Traveling Wilburys eine neue Phase medialer Präsenz ein. Danach nahm Harrison nur mehr ein Album auf, das ein Jahr nach seinem Tod 2001 als "Brainwashed" veröffentlicht wurde.