"I saw rock and roll future, and its name is Bruce Springsteen." Mit diesem Satz von Jon Landau sollte eine der größten Karrieren des Rock eingeläutet werden. Springsteen war bereits Jahre früher als Musiker unterwegs und wurde dank seiner Alben "Greetings From Asbury Park, N.J." und "The Wild, The Innocent & The E Street Shuffle" schnell zum Kritikerliebling, einmal als Dylan-esquer Folk-Poet, dann mit bluesigem Rock 'n' Roll alter Prägung. Doch erst "Born To Run" machte ihn 1975 zum Star und ließ den Spitznamen 'The Boss' gerechtfertigt erscheinen. Mit seinem überlebensgroßen Rock, der peniblen Produktion und seiner außergewöhnlichen lyrischen Fertigkeiten hatte er ein Rezept für die nächsten Jahre gefunden, das ihn regelmäßig in die Bestenlisten schwemmte und die Alben zu Kassenschlagern machen sollte.
Seine Vorliebe für romantisierende Texte, das Leben des 'einfachen Mannes' und die oft gehörten Verweise auf seine Heimat machten ihn mehr und mehr zur Speerspitze des Americana und Heartland Rock, als die er sich wie auf "Nebraska" ausgesprochen düster und folkig geben konnte, dann aber wieder auf "Born In The U.S.A." stadiongroßem, poppigem Rock frönte. Letzteres wurde 1984 zu seinem kommerziell größten Triumph und zur Rock-Landmarke, verschaffte ihm sieben Top 10-Singles in den USA, darunter Dancing In The Dark und der legendäre Titeltrack. Diesem Erfolg wurde er auch in der Folge gerecht, Hits wie Brilliant Disguise oder Human Touch hielten ihn an der Spitze. Sogar seine durchwachsenen 90er, in denen er sich erstmals ohne die ihn lange begleitende E Street Band positiveren Tönen und mehr Pop zuwandte, brachten ihm mit Streets Of Philadelphia einen Welthit und Oscar. Die Rückkehr der E Street Band auf der von 9/11 inspirierten LP "The Rising" brachte auch altbekannte Qualität zurück und Springsteen wieder an die Spitze, von der er sich seitdem nicht mehr verdrängen hat lassen. Zuletzt veröffentlichte er 2014 das weltweite #1-Album "High Hopes".