Der 90er-Punk hatte seinen Ursprung zu einem guten Teil 1979, als in Los Angeles Bad Religion entstand. Damals als Quartett gegründet, waren es in den über 30 Jahren seither Frontmann Greg Graffin, Gitarrist Brett Gurewitz und Jay Bentley, die die Band geprägt hatten. Fernab der Charts veröffentlichte die Band in den 80ern zuerst "How Could Hell Be Any Worse?", nach einem kurzen Intermezzo in Richtung Hard Rock mit "Into The Unknown" und der Beinahe-Auflösung 1988 "Suffer" und kurz darauf "No Control". Vor allem letztere zählen mit ihrem geradlinigen High-Speed-Punk und den offensiven politischen Kommentaren zu den Meilensteinen des Hardcore Punk.
Damit begann auch der kommerzielle Aufstieg, der sie Mitte der 90er mit "Recipe For Hate", "Stranger Than Fiction" und 1996 "The Gray Race" in die Radios - vor allem mit dem Airplay-Hits 21st Century (Digital Boy) und A Walk - und die Charts brachte. Mit einem Wechsel zu Atlantic Records und einem radiofreundlicheren Stil begannen aber auch Spannungen innerhalb der Band und so kam 1994 der Ausstieg von Brett Gurewitz, der sich seinem Label Epitaph widmete. Das führte wenig später zu mäßigen Kritiken und nachlassendem Erfolg, erst beendet durch die Reunion mit Gurewitz im Jahr 2001. Damit kam der schnellere, harte Punk der 80er teilweise wieder zurück und Bad Religion, mittlerweile als Sextett mit drei Gitarristen, kletterten die US-Charts kontinuierlich nach oben, um mit ihrer bisher letzten LP "True North" im Jahr 2013 erstmals in die Top 20 vorzustoßen.