Die Gründung von Babasónicos im Jahr 1991 sollte retrospektiv für den argentinischen Rock kein unwichtiges Ereignis sein. Anders als die größeren lateinamerikanischen Bands der Zeit, die sich oft an regionalen Folk- und Latin-Soungs versuchten, ließ sich das Gespann um Adrián Rodriguez von anderen Quellen inspirieren. Die 90er wurden dementsprechend zu einer experimentellen und vielfältigen Phase, schon am Debüt "Pasto" orientierte man sich mitunter an Funk, Hard und Psychedelic Rock oder New Wave. Mit DJ Peggyn als Neuankömmling wurden Hip-Hop und Electronica bald bedeutender, prägten die Band auch noch 1997 auf "Babasónica", das sich mit satanistischen Motiven und harten Riffs an den klassischen Heavy Metal anlehnte. Mit diesem Eklektizismus und Rodriguez' Mischung aus poetisch-hintergründigen und einfach gestrickten Texten stieg man in Argentinien langsam zur fixen Größe auf, verfeinerte und fokussierte die eigenen Kompositionen auch zunehmend.
Den größten Erfolg feierten Babasónicos - mittlerweile wieder ohne DJ - 2001 mit der sechsten LP, "Jessico", die zwar vereinzelt als kommerzialisierte Form des Bandsounds kritisiert wurde, gleichzeitig aber die Hits Los Calientes, Delectrico und El Loco hervorbrachte, zudem von Musikkritikern als eines der wichtigsten argentinischen Alben der 00er-Jahre angesehen wird. Nachdem die Band so viele ihrer musikalischen Ausflüge der 90er auf einer LP vereinten, außerdem mehr und mehr Folk und Anflüge von Country einbauten, prolongierte man in den folgenden Jahren den großen Erfolg. Angetrieben von Rodriguez' schrägen, exaltierten Bühnenauftritten warf selbst 2008 der Tod von Bassist Gabriel Manelli die Band nicht aus der Bahn, erst 2013 veröffentlichten Babasónicos ihr elftes Studioalbum, "Romantisísmico".