Mit ihrem kommerziellen Aufstieg Mitte der 90er und der charakteristischen Mischung aus lateinamerikanischer Musik und Alternative Rock wurden Aterciopelados rasch zu einer der wichtigsten Bands Kolumbiens. Gefunden hatte man sich 1992, aufbauend auf der Underground-Band Delia Y Los Aminoácidos. Die kreativen Köpfe waren hier wie dort Frontfrau Andrea Echevarri und Bassist Héctor Buitrago. Sie verpassten dem Debüt "Con El Corazón En La Mano" einen intuitiv-chaotischen Punk-Anstrich, getrieben von verzerrten Riffs und harten Drums. Daraus entwickelte sich langsam der Stil, der 1995 mit "El Dorado" den Durchbruch und mit Bolero Falaz den ersten Hit brachte. Eine Kombination aus melodischem Rock und Einflüssen aus Latin, Flamenco, Reggae und Folk sollte die Band bald ausmachen und wenig später dank "La Pipa De La Paz" auch internationale Bekanntheit und die erste von vielen Grammy-Nominierungen besorgen. Bereits damals standen neben den musikalischen Wanderungen auch sozialkritische und umweltbewusste Texte im Mittelpunkt. Erst 2000gerieten diese mit "Gozo Poderoso" etwas in den Hintergrund und machten einem sonnigeren, von Annäherung an Electronica geprägten Sound Platz, der prompt den bisher größten Erfolg und den ersten Latin Grammy bedeutete.
Auf dem Höhepunkte legte die Band eine Pause ein, Echevarri und Buitrago veröffentlichten in dieser Zeit ihre ersten Solo-Alben. Die kritisch gefeierte Rückkehr folgte 2006 mit "Oye", ein Wiederaufleben des ursprünglichen Latin-Rock-Stils, verbunden mit ruhigerem Gesamtbild und verfeinerter Produktion. Neues Material gab es zuletzt 2008 mit dem umweltfokussierten "Río".