Heute steht hinter dem Namen Arcade Fire ein Septett, das als vielleicht bedeutendste und beste Band des neuen Jahrtausends gilt, 2001 war allerdings nur das Duo Win Butler & Josh Deu gemeint. Das vergrößerte und veränderte sich jedoch ständig, sodass rund um Butler ein Neuzugang nach dem anderen folgte, allen voran Régine Chassagne. Als die Band dann 2004 ihre Debüt-LP veröffentlichte, brandete Jubel auf wie er selten zu hören ist. "Funeral" gilt als eines der besten Alben des Jahrzehnts, brachte kommerziellen Erfolg, vor allem aber die Aufnahme in jede nur erdenkliche Best Of-Liste, auch mit den Songs Neighborhood #1 (Tunnels) und Rebellion (Lies). Die versammelten Multi-Instrumentalisten überzeugten mit ihrem stimmungsvollen Indie Rock auf allen Ebenen, vor allem auch dank des wechselnden Gesangs.
Mit "Neon Bible" und "The Suburbs" prolongierte die Band diesen Erfolg, erreichte mit Letzterem die Spitze der Billboard & UK Charts. Viel wichtiger noch, beide wurden für ihren volleren, großspurigeren Sound ähnlich gelobt wie das Debüt, fanden wiederum Einzug in alle Bestenlisten. "The Suburbs" wurde zudem mit einem Grammy geehrt. Nach dem Soundtrack für den Film 'Her' veröffentlichten die Kanadier 2013 das Album "Reflektor", dessen Leadsingle und Titeltrack einmal mehr eine Kollaboration mit David Bowie brachte und das neben Einflüssen aus Chassagnes Heimat Haiti auch dezenten Dance-Rock präsentierte. Weitere vier Jahre später kehrte man mit "Everything Now" zurück, mit dem die Band endgültig in überwiegend synthetischen Sphären angelangt war und das erstmals wenig euphorisch rezipiert wurde.