Mittlerweile gehören sie mit Sicherheit in die Kategorie der Rock-Opas, gerade der heutige Erfolg zeigt aber, welches Standing die fünf Australier rund um Lead-Gitarrist Angus Young haben. Mitte der Siebziger wurden sie im von Led Zeppelin, ZZ Top und Alice Cooper geprägten Hard Rock rasant einer der Big Player. Nachdem sie mit ihren ersten Alben in Australien bereits 14 Platin-Scheiben bekamen, stellte sich mit dem internationalen Debüt "High Voltage" auch in den USA sofort der Erfolg ein. Dieser steigerte sich über die LPs "Dirty Deeds Done Dirt Cheap", "Let There Be Rock" und "Highway To Hell" in solche Höhen, dass vom 80er-Release "Back In Black" bis heute über 50 Mio. Platten verkauft wurden.
Geprägt wurde die Zeit des größten Erfolgs vom Tod des charismatischen Sängers Bon Scott, der 1980 an einer Alkoholvergiftung starb. Der Ersatz für den so wichtigen Sänger fand sich in Brian Johnson, der schnell aus dem Schatten seines Vorgängers stieg. Mit ihm am Mikro brachte man es dank "For Those About To Rock" 1981 erstmals auf Platz 1 der US-Charts, sammelte über die Jahre ein respektables Repertoire an legendären Hits an, darunter You Shook Me All Night Long, Thunderstruck und Rock 'n' Roll Train. Gleichzeitig erlebte man in den 80ern eine Durststrecke, die in vernichtenden Kritiken und nachlassenden Verkäufen mündete, beendet erst 1990 mit "The Razors Edge". Vor allem als Live-Band blieben sie in der Folge an der Spitze des Rock, legten mit "Black Ice" 2008 nach längerer Pause einen weltweiten Mega-Erfolg nach, der in Dutzenden Ländern auf Platz 1 stand. Mittlerweile kämpfen die Australier zunehmend mit Zerfallserscheinungen, bedingt durch gesundheitliche Probleme von Malcolm Young und Brian Johnson, sowie Phil Rudds rechtlichen Querelen. Ihre bislang letzte LP "Rock Or Bust" konnte 2014 den kommerziellen Erfolgslauf nichtsdestotrotz prolongieren.